Der Ablauf einer Psychotherapie

Was ist Psychotherapie

Psychotherapie bedeutet wörtlich übersetzt soviel wie "die Pflege bzw. das Umsorgen der Seele". Gemeint ist damit das gezielte Behandeln von psychischen Störungen, Verhaltensproblemen oder psychischen Folgen von Krankheiten. Im Einzelfall kann dies sehr unterschiedlich aussehen. Bei jüngeren Kindern macht es oft Sinn viel mit den Bezugspersonen zusammen zu arbeiten. Bei einigen konkret umschriebenen Problemen kann man sich Therapie wie ein Coaching vorstellen, in dem der Therapeut ähnlich einem Coach einen Klienten im Erlernen von bestimmten Fähigkeiten unterstützt. Oft kann es auch sinnvoll sein über mögliche Ursachen, Hintergründe und Zusammenhänge von Problemen zu sprechen.

 
 

Das Hauptmedium von Psychotherapie ist sicherlich das Gespräch, entweder mit dem Klienten und / oder mit wichtigen Bezugspersonen. Dazu ist es oft hilfreich bestimmte Verhaltensweisen auszuprobieren und zu trainieren. Bei kleineren Kindern kann auch das Spielen ein wichtiger Zugang sein, um Konflikte zu lösen.

Während der Zusammenarbeit ist es mir besonders wichtig ein möglichst ganzheitliches Bild von meinen Klienten zu gewinnen. So finde ich es spannend wie Kinder, Jugendliche und ihre Familien bis jetzt ihr Leben und ihre Probleme gemeistert haben, was ihre Stärken und Ziele sind, wie sie sich weiterentwickeln wollen und was Ihnen im Leben Mut, Kraft und Zuversicht gibt.

 
 

Anlässe für eine Psychotherapie

Anlass für eine Psychotherapie können die verschiedensten Problemlagen bei Kindern, Jugendlichen und / oder ihren Familien sein. Oft ist es so, dass das Fühlen, Denken, Verhalten oder die Wahrnehmung von einer Person so beeinträchtigt ist, dass sie oder ihr Umfeld sehr darunter leidet. So gibt es Kinder und Jugendliche, die sich bestimmte Dinge nicht mehr trauen, Angst vor bestimmten Situationen haben, sehr traurig sind, ihr Interesse an ihrer Umwelt verlieren, oft und schnell wütend oder aggressiv werden, bestimmte Dinge immer wiederholen oder bestimmte Gedanken nicht loswerden, immer wieder das gleiche Denken müssen, in der Schule nicht zurecht kommen, sich nicht konzentrieren können, sich selber oder andere verletzen, sehr impulsiv reagieren, und so in ihrem Alltag häufig in Konflikte verwickelt werden und das Gefühl 

haben, dies selber nicht mehr in den Griff zu bekommen. Dadurch kann die Lebensqualität deutlich nachlassen und der Alltag stark beeinträchtigt sein. Eine Psychotherapie kann dann oft helfen. Übrigens sind solche Problemlagen recht verbreitet. Es wird geschätzt, dass ca. 8 Millionen Menschen in Deutschland, also knapp 10% der Bevölkerung, an psychischen Störungen leiden

Die Probatorik - das gegenseitige Kennenlernen

Zu Beginn einer Therapie stehen die sogenannten fünf probatorischen Sitzungen, die dem gegenseitigen Kennenlernen dienen. Ich als Psychotherapeut habe die Möglichkeit in dieser diagnostischen Phase mir ein Bild von Ihnen, Ihren Stärken und Schwierigkeiten zu machen und Informationen für einen Antrag auf Psychotherapie an Ihre Krankenkasse zu stellen. Sie haben die Möglichkeit mich und meine Arbeitsweise kennenzulernen und sich zu überlegen, ob Sie sich wohlfühlen und mein therapeutisches Angebot zu Ihnen passt.

Die Therapie - Probleme lösen, Krisen überwinden, Neues lernen, sich weiterentwickeln

Nach Antragsstellung entscheidet die Krankenkasse über die Genehmigung der Psychotherapie. Dies sind bis zu 45 Stunden. Erfahrungsgemäß dauern Therapien 6-12 Monate, in denen regelmäßig Termine mit dem Kind bzw. Jugendlichen und begleitende Termine mit den Bezugspersonen stattfinden. Die Dauer und Intensität richten sich in jedem Fall nach den Wünschen und Bedürfnissen des Klienten. Sie werden in die Therapieplanung aktiv eingebunden. Manchmal reichen wenige Sitzungen in größeren Abständen, manchmal macht es Sinn sich für einen längeren Zeitraum regelmäßig zu treffen. Die Einbindung der Bezugspersonen ist mir generell wichtig. Wie diese Einbindung konkret aussieht hängt von den Wünschen, den Schwierigkeiten und dem Alter des Klienten ab. Auf Wunsch von Ihnen und nur nach Ihrem Einverständnis kann auch eine enge Zusammenarbeit mit Lehrern, Fachtherapeuten und Ärzten erfolgen.

 

Kostenübernahme einer Psychotherapie

Gesetzlich Versicherte:

Die ersten 5 Gespräche werden in jedem Fall von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen, dies sind die sogenannten probatorischen Sitzungen. Bitte beachten Sie, dass sie dafür aber auf jeden Fall Ihre Gesundheitskarte bzw. die des Kindes mitbringen müssen. Im Anschluss an diese fünf Sitzungen kann auf deinen / Ihren Wunsch eine Psychotherapie bei Ihrer Krankenkasse beantragt werden. Jugendliche ab 16 Jahren können auch selbstständig eine Therapie bei Ihrer Versicherung beantragen.

 
 

Privat Versicherte:

Private Krankenversicherungen übernehmen die Kosten einer Psychotherapie in den meisten Fällen. In welchem Umfang dies genau geschieht, hängt von den jeweiligen Versicherungsverträgen ab. Ihre Krankenversicherung gibt Ihnen hierzu gerne Auskünfte. Die Kosten richten sich hier nach der Gebührenordnung für Psychotherapie (GOP).


Selbstzahler:

Selbstverständlich haben Sie auch die Möglichkeit die Kosten einer Psychotherapie selbst zu übernehmen. Auch hier richten sich die Kosten nach der Gebührenordnung für Psychotherapie (GOP).